Blind Spot Zyklus, Teil 4: So lebt und arbeitet man mit statt gegen seinen Zyklus

Blind Spot Zyklus, Teil 4: So lebt und arbeitet man mit statt gegen seinen Zyklus

In einer Gesellschaft, die auf Leistung ausgelegt ist, stellt ihre Periode viele Menstruierende vor körperliche und mentale Herausforderungen. Dabei muss das nicht so sein. Arbeitet man nämlich mit seinem Zyklus, statt darüber hinweg, kann man – zwar anders – aber ebenso produktiv sein und das im Alltag, auf der Arbeit oder in der Schule. Im vierten Teil unserer Reihe “Blind Spot Zyklus” wollen wir deshalb zeigen, wie das gelingen kann. 

Insbesondere die Arbeitswelt, aber auch das Schul- und Universitätssystem basiert auf einem Leistungsgedanken, der der männlichen Realität entspricht. Einer Realität, die die längste Zeit von traditionellen Geschlechterrollen profitiert hat und nicht zuletzt von der Tatsache, dass männliches Leistungsvermögen nicht von einem monatlichen Zyklus beeinflusst wird. Und auch heute kann man sagen: It’s still a mens world!

Doch das ändert sich allmählich, nicht zuletzt durch neue Erkenntnisse über den weiblichen Körper, speziell den Menstruationszyklus. Wie man seinen Alltag so organisieren kann, dass man das “Optimum” für sich in jeder Zyklusphase herausholen kann, wollen wir im Folgenden zeigen. 

Menstruationsphase: Take a break

In der Menstruationsphase sollte man es ruhig angehen lassen. Sowohl auf der Arbeit, in der Uni, als auch dem Privatleben sollte es fest eingeplante Pausen geben sowie die Möglichkeit auf seinen Körper und seine Bedürfnisse zu achten. Das bedeutet natürlich nicht, dass man eine Woche lang durchschlafen muss oder sollte. Die Menstruation wird individuell sehr unterschiedlich wahrgenommen. Wer trotz seiner Tage voller Energie steckt, sollte die natürlich nutzen. All diejenigen, die eher erschöpft sind und unter Schmerzen leiden, können diese Ruhephase jedoch nutzen, um Pläne für den Rest des Monats zu machen, sich neu aufzustellen und Projekte anzustoßen. In einer idealen Welt vermeidet man größere Events, Präsentationen oder wichtige Meetings, wenn man sich nicht danach fühlt. Da wir aber (noch) nicht in dieser idealen Welt leben, sollte man nachsichtig mit sich sein, wenn man sich nicht rausziehen und 100 Prozent geben kann. 

Was jetzt gut klappt:

  • Pläne erstellen
  • Dinge anstoßen
  • Auswertungen
  • lernen, beispielsweise für Prüfungen
  • Analysen erstellen

Follikelphase: Power Mode on!

Dafür ist nämlich in der Follikelphase genügend Zeit. Während das Östrogenlevel wieder steigt, steigt gleichzeitig das Energielevel, das Selbstvertrauen und der Tatendrang. In dieser Phase des Zyklus fühlt sich vieles leichter an. Der ideale Zeitpunkt also, kreativ zu werden, Projekte anzugehen und zu netzwerken. 

Was jetzt gut klappt:

  • Ideen entwickeln
  • Netzwerken
  • kreatives Arbeiten
  • Projekte angehen und Content erstellen
  • Prüfungen
  • Vorträge
  • Events besuchen

Eisprungphase: Everything everywhere all at once

In der zugegeben eher kurzen Eisprungphase erreicht das Energielevel und das Selbstvertrauen seinen Höhepunkt. Der beste Zeitpunkt, Dinge zu probieren, die eher außerhalb der Komfortzone liegen. Auch wichtige sowie schwierige Entscheidungen kann man in dieser Zeit gut treffen.

Was jetzt gut klappt:

  • Netzwerken
  • Neues ausprobieren
  • Entscheidungen treffen
  • Prüfungen
  • Vorträge
  • Events besuchen
  • Herausforderungen angehen
  • Pitches

Was jetzt gut klappt:

  • Sachen auf- und abarbeiten
  • Organisatorisches
  • Feedback geben
  • Buchhaltung
  • Hausarbeiten schreiben
  • sich auf Prüfungen vorbereiten

Auch wenn zyklusbasiertes Arbeiten noch nicht in der Mitte der Arbeitswelt angekommen ist und nicht jede*r das Privileg hat, seinen Terminkalender nach seinem Zyklus auszurichten, kann man das Prinzip ebenso in seinem Privatleben nutzen. Einen Versucht ist es allemal wert, denn mit seinem Zyklus zu leben, statt gegen ihn, hilft dabei, seinen Körper in einem wertschätzenderen Licht zu sehen. 

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