Blind Spot Zyklus, Teil 2: basic Fakten, die JEDE*R kennen sollte

Blind Spot Zyklus, Teil 2: basic Fakten, die JEDE*R kennen sollte

Der Zyklus hat großen Einfluss auf die körperliche und mentale Gesundheit von Menstruierenden, womit er maßgeblich Einfluss auf jeden Bereich des Lebens nimmt. Umso erstaunlicher ist, dass viele nicht wissen, wie der Menstruationszyklus funktioniert. In unserem zweiten Teil unserer Reihe “Blind Spot Zyklus” haben wir deshalb neun Fakten zusammengetragen, die wirklich jede*r kennen sollte. 

Ganz von vorne: Was ist der Zyklus überhaupt?

Der weibliche Zyklus repräsentiert einen regelmäßigen, monatlichen Prozess im Körper von menstruierenden Menschen – also all jenen, die weibliche reproduktive Organe besitzen und sich im gebärfähigen Alter befinden, da sein Zweck darin besteht, optimale Bedingungen für eine Schwangerschaft zu schaffen. Der Zyklus erstreckt sich daher von der ersten Periode bis zum Einsetzen der Menopause. In dieser Zeit wiederholt er sich etwa 400 Mal. 

Dabei kann die Länge eines Zyklus variieren. Studien haben ergeben, dass eine hohe Prozentzahl der Zyklen zwischen 25 und 35 Tagen dauert. Ein neuer Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Menstruation und endet unmittelbar vor dem Einsetzen der nächsten Periode und lässt sich in vier Phasen unterteilen: die Menstruationsphase, die Follikelphase, die Eisprungphase sowie die Lutealphase. 

Was passiert während der Menstruation?

Sollte eine in der ersten Zyklushälfte herangereifte Eizelle während des Eisprungs nicht befruchtet worden sein, führt das zur Menstruation. Dabei wird die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut, die der Einnistung einer befruchteten Eizelle dient, abgestoßen. Menstruationsflüssigkeit besteht daher nur zu einer Hälfte aus Blut. Die andere Hälfte besteht aus Gebärmutterschleimhaut, Vaginalsekret und der unbefruchteten Eizelle.

Fruchtbare und unfruchtbare Tage

In einem Zyklus gibt es nur ein Zeitfenster von etwa 3-5 Tagen vor und 12-24 Stunden nach dem Eisprung, in dem eine Eizelle befruchtet werden und es somit zu einer Schwangerschaft kommen kann. Da Spermien drei bis fünf Tage im Körper überlebensfähig sind und die Eizelle bis zu 24 Stunden nach dem Eisprung befruchtungsfähig ist. An den übrigen Tagen besteht also theoretisch keine Gefahr einer ungewollten Schwangerschaft. Zyklustracking als Verhütungsmethode kann dennoch schwierig sein, da der Eisprung nicht zwangsläufig am selben Tag im Zyklus stattfindet. Hinzukommt, dass ebenso Zyklusschwankungen, die durch Faktoren wie Stress, Ernährung, Suchtmittel oder auch Krankheit ausgelöst werden können, den Zeitpunkt des Eisprungs beeinflussen können. 

Hormonelle Verhütung

Verhütungsmittel wie die Pille greifen in den natürlichen Zyklus ein. Indem sie beispielsweise das Heranreifen einer Eizelle verhindern. Je nach Präparat ist die Wirkweise jedoch unterschiedlich.

Die Libido und der Zyklus

Der Zyklus nimmt insgesamt Einfluss auf das Wohlbefinden Menstruierender, auch auf das sexuelle. Während der ersten Zyklushälfte steigert der Körper nämlich hormonell die Libido, um eine Befruchtung wahrscheinlicher zu machen. Kurz vor dem Eisprung haben viele Menstruierende daher ein erhöhtes Verlangen nach Sex, das nach dem Eisprung schnell wieder abnehmen und bereits während der Menstruation wieder ansteigen kann.

Energielevel im Verlauf des Zyklus

Der Menstruationszyklus basiert auf einem komplexen hormonellen Prozess, der nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche und das Energielevel beeinflusst. Nach der Menstruation, in der Follikelphase, steigt das Energielevel an. Menstruierende können sich in dieser Zeit nicht nur energetischer, sondern auch selbstbewusster fühlen. In der zweiten Zyklushälfte kann das ins Gegenteil umschlagen: Viele Menstruierende fühlen sich nach dem Eisprung erschöpfter, unsicherer und ängstlicher, als in der ersten Zyklushälfte.

Das prämenstruelle Syndrom

Körperliche und mentale Beschwerden vor der Menstruation werden als prämenstruelles Syndrom, kurz PMS bezeichnet, das durch hormonelle Schwankungen ausgelöst wird. Weltweit sind über 150 verschiedene Symptomen bekannt. Studien haben zudem ergeben, dass etwa 90 Prozent aller menstruierenden Menschen schon einmal PMS-Symptome hatten.

Der Zyklus ist empfindlich

Ernährung, Gewicht, Stress und Krankheit, es gibt viele Faktoren, die den Zyklus beeinflussen können. Das kann u.a. zu Unregelmäßigkeiten wie dem Ausbleiben der Periode, Veränderungen der Zykluslänge oder einer stärkeren Menstruation führen.

Der Zyklus ist einzigartig

Jeder Zyklus ist individuell verschieden und wird von Person zu Person anders wahrgenommen. Er ist damit so einzigartig wie ein Fingerabdruck.

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Blind Spot Zyklus, Teil 1: Weshalb wir dringend mehr Wissen über den weiblichen Körper brauchen
Blind Spot Zyklus, Teil 3: Menstruations-Mythen, die dringend der Vergangenheit angehören müssen

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